Hamburg. Der Hamburger Automatenverband warnte erneut vor der geplanten Änderung des Spielhallengesetzes. Es käme zu einer Abwanderung ins Internet. "Dort gibt es anders als in Spielhallen keine begrenzten Höchsteinsätze, ein Schutz für die Spieler wäre nicht mehr gegeben", sagte Sabine Glawe, Vorsitzende des Verbandes. Wie berichtet, plant die SPD, die jetzige Regelung für die Branche stark einzuschränken. Danach müssten künftig zwischen zwei Spielhallen mehr als 500 Meter liegen, zwischen 5 Uhr und 12 Uhr hätten die Hallen geschlossen. Zudem wären statt zwölf nur noch höchstens acht Geräte pro Spielhalle erlaubt. Der Verband befürchtet dadurch Umsatzeinbrüche in Höhe von 50 Prozent.

Die SPD will mit dem Gesetz, welches kommende Woche im Wirtschaftsausschuss diskutiert wird, die Spielsucht eindämmen. Auslöser für das neue Gesetz ist die Föderalismusreform, in deren Rahmen das "Recht der Spielhallen" in die Zuständigkeit der Länder übertragen wurde. Der im November 2011 in Berlin unterzeichnete neue Glücksspielstaatsvertrag, der in Hamburg im Mai vom Parlament beschlossen werden soll, bildet die rechtliche Grundlage für das neue Hamburger Gesetz. Bei der Ausarbeitung hat sich Hamburg nach eigenen Angaben am Berliner Gesetz orientiert, das bereits seit einem Jahr in Kraft ist.