Viviane Spethmann und Karen Koop wurden nicht als Parteitagsdelegierte aufgestellt. Hintergrund ist wohl ein interner Streit um Ahlhaus.

Winterhude/Osdorf. Zwei prominente Christdemokratinnen sind von ihrer Basis abgestraft worden. Die Vize-CDU-Landesvorsitzenden Viviane Spethmann und Karen Koop wurden von ihren Ortsverbänden nicht mehr als Parteitagsdelegierte aufgestellt.

Spethmann fiel in der CDU Winterhude, der sie seit 27 Jahren angehört und die sie acht Jahre lang geleitet hatte, mit dem zweitschlechtesten Ergebnis durch. Nur 24 von 60 stimmberechtigten Mitgliedern wollten Spethmann als Parteitagsdelegierte. "Ich bin enttäuscht und überrascht", sagte die sichtlich schockierte Rechtsanwältin, die rechtspolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion ist.

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Hintergrund dürften die innerparteilichen Auseinandersetzungen um Ex-Bürgermeister Christoph Ahlhaus sein, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten beim Kauf seiner Villa ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Ahlhaus, der wegen der Vorwürfe nicht mehr als Chef der CDU Nord kandidiert und Mitglied des Winterhuder Ortsverbandes ist, soll Spethmann mangelnde Solidarität vorgeworfen haben.

Durch die einst homogene Winterhuder CDU, den drittgrößten CDU-Ortsverband, geht ein Riss. Auch der Bürgerschaftsabgeordnete und Ahlhaus-Vertraute Andreas Wankum erhielt nur 44 von 60 Stimmen bei der Wahl zum Parteitagsdelegierten. Das ist wenig Rückenwind der Basis, denn Wankum will als Nachfolger von Ahlhaus für den Posten des Kreisvorsitzenden kandidieren. Gegenkandidat wird CDU-Fraktionschef Dietrich Wersich sein. Ein Trost bleibt Spethmann: Sie wurde als Beisitzerin im Ortsvorstand wiedergewählt.

Ebenfalls nicht in den Landesausschuss gekommen ist Karen Koop, die wie Spethmann stellvertretende Landesvorsitzende der CDU ist. "Unbequeme Frauen werden rausgekickt", sagte Koop dem Abendblatt. Es heißt, ihr sei die Unterstützung für Ahlhaus' Aussagen, der von "Klüngelstrukturen" in der Partei sprach, übel genommen worden. Karen Koop wurde nur knapp zur Vize-Ortsvorsitzenden in Osdorf gewählt. Sie war erst kurzfristig eingesprungen. Ortsverbandschef Robert Heinemann wurde mit allen 29 Stimmen im Amt bestätigt. (pum/sba)