Elterninitiative “Wir wollen lernen“ hatte kritisiert, dass durch kleinere Klassen Erstklässler von ihrer Wunschschule abgelehnt würden.

Hamburg. Schulsenator Ties Rabe (SPD) lehnt den Vorschlag von Walter Scheuerl , Sprecher der Elterninitiative "Wir wollen lernen", ab, das Schulgesetz mit dem Ziel zu ändern, wieder größere Schulklassen zuzulassen. "Die kleinen Klassen waren der übergreifende Wunsch aller in der Bürgerschaft vertretenen Parteien", sagte Rabe dem Abendblatt. Er sehe "im Moment keinen Änderungsbedarf".

Scheuerl hatte kritisiert, dass wegen der Einführung kleinerer Klassen zum Beispiel Erstklässler an ihrer Wunschschule abgelehnt würden und einen weiteren Schulweg in Kauf nehmen müssten. An Grundschulen haben Eltern laut Schulgesetz ein einklagbares Recht, dass nicht mehr als 23 Schüler in der Klasse ihres Kindes sitzen. "Es tut doch niemandem weh, wenn in einer Grundschulklasse 24 oder 25 Kinder sind", begründete Scheuerl, der parteiloses Mitglied der CDU-Fraktion ist, seinen Vorstoß. Auch CDU-Schulpolitiker Robert Heinemann hat Sympathie für eine Gesetzesänderung. So müsse es auch für Schüler, die während des Schuljahres mit ihren Familien umzögen, möglich sein, auf die nächstgelegene Grundschule zu wechseln.

+++ Walter Scheuerl hält größere Klassen für vertretbar +++

Schulbehördensprecher Peter Albrecht wies darauf hin, dass aus Gründen der regionalen Versorgung die Klassengrößen jetzt schon überschritten werden können. Das gelte zum Beispiel für einen zu langen Schulweg. "Insofern haben die Schulen sehr wohl die Möglichkeit, auch bei Zuzügen flexibel zu reagieren", sagte Albrecht.