Investor will in Barmbek geplante 115 Wohneinheiten verkaufen - Kritik der Linken

Barmbek. Die Bauarbeiten haben noch nicht einmal begonnen - doch das Grundstück an der Fuhlsbüttler Straße 294 in Barmbek sorgt schon für Streit. Noch 2010 hatte Andreas Wankum, CDU-Bürgerschaftsabgeordneter und Chef der Immobilienfirma Onevest, den Bau von 115 Sozialwohnungen auf dem Gelände angekündigt. Doch daraus wird nun nichts. Anstelle kostengünstiger Mietwohnungen bietet Onevest die Neubauwohnungen über den Online-Makler Immonet zum Kauf an: für 3250 Euro pro Quadratmeter.

Peter Heim, ehemaliger Fraktionschef der Linken, hat das Angebot kürzlich entdeckt. Der ehemalige Bezirkspolitiker ist in Rage: "2010 hat uns der Investor das Projekt im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt. Damals war von 115 Sozialwohnungen die Rede", sagt Heim. "Das Sozialbau-Versprechen ist gebrochen."

Laut Onevest-Projektmanager Michael Westenberger, der auch CDU-Fraktionschef in Eimsbüttel ist, seien die in die Höhe geschossenen Kosten für die Grundstücke "durch die von der Stadt gewünschten Planungsänderungen und die lange Baugenehmigungszeit" der Grund dafür.

Linken-Politiker Peter Heim sagt, es sei nun an der Politik, Druck zu machen, damit das Vorhaben wie einmal geplant umgesetzt werden könne. Auf eine Kleine Anfrage der Linken antwortete inzwischen der Senat: "Nach Bekanntwerden der Immobilienanzeige hat das zuständige Bezirksamt den Investor zu einem Gespräch gebeten, in dem das Thema geförderter Wohnungsbau erörtert wurde." Der Investor habe zugesichert, öffentliche Förderung der Wohnungsbaukreditanstalt (WK) in Anspruch nehmen zu wollen. Weiter heißt es: "Da die Genehmigung des Bauvorhabens auf der Grundlage des geltenden Planungsrechts zu erteilen war, konnte kein städtebaulicher Vertrag (...) geschlossen werden." Kurz: Das Unternehmen hat gegenüber der Stadt keinerlei Verpflichtung, Sozialwohnungen zu bauen.