Hamburg. Der Hamburger Verfassungsschutz hat nach Angaben der Innenbehörde bereits alle V-Leute aus der Führungsebene des NPD-Landesverbands abgezogen. Behördensprecher Frank Reschreiter bestätigte gestern Abend einen entsprechenden Bericht von NDR 90,3. Wie viele Vertrauensleute, also Informanten des Verfassungsschutzes, abgezogen wurden, sagte er nicht. Reschreiter betonte aber, dass die Hansestadt an V-Leuten in unteren und weniger wichtigen Parteirängen festhalten werde.

Hamburg erfülle damit eine der Voraussetzungen für ein Verbot der Partei, sagte der Sprecher. Innensenator Michael Neumann (SPD) will sich auf der für morgen in Berlin anberaumten Sonderkonferenz der Innenminister für ein erneutes Verbotsverfahren einsetzen. 2003 war ein erster Anlauf gescheitert, weil zu viele V-Leute des Verfassungsschutzes in der NPD-Führung saßen. Mehrere Bundesländer haben bereits ein ähnliches Vorgehen angekündigt.