Der Studie zufolge sind die Abitur-Chancen von Akademikerkindern in Hamburg 2,5-mal so hoch wie die von Kindern aus niedrigeren Schichten.

Hamburg. Rund 66 Prozent der zusätzlichen Lernförderungsmaßnahmen an Grundschulen werden von Honorarkräften geleistet. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage von Dora Heyenn, Fraktionsvorsitzende der Linken, hervor. "Ob damit eine wirksame Unterstützung für diejenigen erreicht wird, die schon bei der Einschulung benachteiligt sind, ist äußerst fraglich", sagte Heyenn. Sie kritisierte die Anfang der Woche veröffentlichte Studie der Bertelsmann-Stiftung und der TU Dortmund, in der die Chancengleichheit in Schulen untersucht wurde.

+++ Jahresgang 2011: 2,48 - der beste Schnitt seit Jahren, aber viele fallen durch +++

Der Studie zufolge sind die Abitur-Chancen von Akademikerkindern in Hamburg 2,5-mal so hoch wie die von Kindern aus niedrigeren Schichten. In anderen Bundesländern wie etwa Niedersachsen oder Schleswig-Holstein sind die Chancen sogar 6,1-mal so hoch. Alles, was mit der Studie geschehe, sei, die Bildungsungerechtigkeit zu vergleichen, sagte Heyenn weiter. Deutschland rangiere in vielen Bereichen auf hinteren Plätzen. Eine Ursache dafür sei die aus Heyenns Sicht "chronische Unterfinanzierung". Heyenn: "Ein Schulsystem, das auf Abschulung aus dem Gymnasium bis zur 6. Klasse setzt, trägt die soziale Ungerechtigkeit in sich."