Hamburg. 85,1 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter an den Hamburger Hochschulen sind nur befristet beschäftigt. Fast 70 Prozent dieser Arbeitsverhältnisse sind darüber hinaus Teilzeitverträge.

"Prekäre Beschäftigungsverhältnisse sind im akademischen Mittelbau die Regel", sagt die GAL-Wissenschaftspolitikerin Eva Gümbel, auf deren Große Anfrage der Senat die Zahlen mitgeteilt hatte. Wer sich in Hamburg für eine wissenschaftliche Karriere entscheide, so Gümbel, der wähle einen riskanten Berufsweg. "Unterhalb der Professur gibt es fast keine dauerhaften Stellen", so die GAL-Politikerin.

"Die meisten Wissenschaftler hangeln sich von Zeitvertrag zu Zeitvertrag", sagt Gümbel. So könne Hamburg Wissenschaftlern keine Zukunftsperspektive bieten. Die GAL-Politikerin erinnerte an das Wahlversprechen der SPD, die Zahl prekärer Beschäftigungsverhältnisse beim wissenschaftlichen Personal senken zu wollen. Fredrik Dehnerdt, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, spricht von einer "schamlosen Ausbeutung".