Veranstaltung im ehemaligen Ohnsorg-Theater beginnt heute

Hamburg. Vor nicht allzu langer Zeit wurde hier Plattdeutsch gesprochen, Heide Kabel brillierte auf der Bühne, und oft bildete das historische Hamburg die Kulisse: Um die Zukunft Hamburgs geht es nun hingegen in den Räumen des ehemaligen Ohnsorg-Theaters an den Großen Bleichen 23 in dieser Woche. Wie soll die Stadt 2030 aussehen? Das ist Generalthema des sogenannten Zukunftscamps. Fragen und Vorschläge zur Stadtentwicklung stehen dort ganztägig auf dem Programm.

Gefördert wird das Zukunftscamp von der Körber-Stiftung, dem Museum für Hamburgische Geschichte und der Stadtentwicklungsbehörde. "Wir wollen für 2030 eine Vision der Bürger entwickeln", sagt Organisator Julian Petrin von Nexthamburg. Dem Hamburger Verein gehören Stadtplaner, Architekten oder auch Kulturwissenschaftler an, die sich bereits seit Jahren mit Bürgerbeteiligung und Stadtentwicklung beschäftigen. Auf bis zu 5000 Teilnehmer, so die Schätzung, kommt die Internet-Gemeinde, die sich an der Stadtentwicklungs-Debatte von Nexthamburg regelmäßig beteiligt.

Diesmal ist eine eher offene Herangehensweise geplant. Besucher der einzelnen Veranstaltungen könnten auch einfach kurz nur einmal vorbeischauen, sagt Petrin. "So wie beim Einkaufen." Deshalb habe man auch den zentralen Ort gewählt. Im Wesentlichen geht es darum, dass Interessierte mit professionellen Stadtplanern über Chancen und Realisierungsmöglichkeiten von Bürgerideen zur künftigen Stadtgestaltung debattiert werden. Dabei können die Besucher aus einem Fundus von mehr als 600 Ideen wählen, die interessierte Bürger bei früheren Veranstaltungen oder Internetaktionen gesammelt hatten.

Da geht es beispielsweise um den Vorschlag für eine Seilbahn aufs andere Elbufer. Dort, so ein weiterer Wunsch, könnte nach dem Vorbild anderer Städte auch eine Art Dauerdom installiert werden. Dann gibt es den Vorschlag, die frühere Ost-West-Straße in einen Tunnel zu verlegen.

Das Zukunftscamp startet heute mit einem Diskussions-Eröffnungsabend. Eingeladen sind unter anderen Baustaatsrat Michael Sachs, Stadtökonom Professor Dieter Läpple, Trendforscher und Architekten. Von Dienstag bis Sonnabend ist das Zukunftscamp von 10 Uhr bis in den späten Abend geöffnet: Man kann dort einen Kaffee trinken, sich die gezeichneten Ideen anschauen. Nachmittags gibt es einen "Expertencheck" und abends auch kulturelle Angebote wie Kinoabende oder Dichterlesungen, die sich mit Stadtentwicklung beschäftigen.

Weitere Informationen unter zukunftscamphamburg.de