Altstadt. Wenn in knapp einem Monat, am Freitag, 24. Februar, das traditionelle Matthiae-Mahl begangen wird, sind zwei Ehrengäste auf Einladung des Senats dabei. In diesem Jahr sind es José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, und Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank AG.

Nach dem strengen Protokoll für das seit 1356 historisch belegte - und damit älteste noch begangene - Festmahl der Welt werden jeweils ein ausländischer und ein deutscher Gast in den Großen Festsaal des Rathauses geladen, beide werden neben Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) eine Rede halten. Eingeladen sind rund 400 geladene Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur sowie das gesamte Konsularische Korps.

Mit der Einladung von José Manuel Barroso und Jürgen Fitschen will der Senat einen "klaren Schwerpunkt" zu den aktuellen Themen setzen, wie Senatssprecher Christoph Holstein sagte. Es gehe um die Finanzmarktkrise und den Einfluss der Europäischen Union auf Hamburg.

Die Hansestadt war im vergangenen Jahr in Sachen Elbvertiefung und HSH Nordbank direkt von Entscheidungen aus Brüssel betroffen. Beide Ehrengäste werden in ihren Reden diese Themen aufnehmen. Die Einladung Barrosos soll zudem die große Wertschätzung Hamburgs für Brüssel dokumentieren.

Der Name Matthiae-Mahl bezieht sich auf das Datum: Der 24. Februar ist der Matthias-Tag. Dieser galt im Mittelalter als Frühlingsanfang und Auftakt des Geschäftsjahres. Die Senatoren erhielten ihre neue Aufgaben und wählten den Ersten Bürgermeister.

Es entwickelte sich zu einem Brauch, "Vertreter der Hamburg freundlich gesonnenen Mächte" aus diesem Anlass zu einem großen Festmahl einzuladen.