Neues Abkommen mit Hamburg könnte noch 2012 unterschrieben werden

Hamburg. Im jahrelangen Streit über das Hamburger Trinkwasser aus der Nordheide gibt es offenbar einen politischen Durchbruch. Noch in diesem Jahr könnte ein längst fälliges Verwaltungsabkommen zwischen Niedersachsen und der Hansestadt unterzeichnet werden. Das berichtet die Zeitung "Die Welt" unter Berufung auf die Hamburger Umweltbehörde. Ein Behördensprecher sagte demnach, es bestehe "weitestgehend Einvernehmen über die Inhalte des Abkommens".

Seit den 1970er-Jahren ist Hamburg auf das Wasser aus der Heide angewiesen. 15 Prozent des Trinkwassers bezieht das Unternehmen Hamburg Wasser aus Niedersachsen. Jährlich werden 15,7 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Nordheide in die Hansestadt gepumpt. Der Vertrag darüber lief allerdings bereits Ende 1999 aus. Trotzdem holt sich Hamburg Jahr für Jahr Wasser aus der Heide. Weil der Verbrauch immer weiter steigt, hat Hamburg aber die Erhöhung der Fördermenge auf 16,6 Millionen Kubikmeter pro Jahr beantragt. Regionale Politiker, aber auch Umweltschützer, Landwirte und Forstexperten äußerten Bedenken, die Heide könne dadurch austrocknen.

In dem Entwurf für das Verwaltungsabkommen verpflichtet sich Niedersachsen nun, den Trinkwasserbedarf der Hansestadt auch weiter aus dem Grundwasservorkommen in der Nordheide zu decken. Der Chef von Hamburg Wasser, Michael Beckereit, glaubt dem Zeitungsbericht zufolge allerdings nicht, dass eine Einigung vor 2014 in Sicht ist.