Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe der Justizminister, Hartz IV-Empfängern eine Miet- und Energiekostenpauschale zu zahlen, stößt in Hamburg auf viel Kritik. Zielt die Idee darauf ab, die für die Kosten der Unterkunft zuständigen Jobcenter zu entlasten, indem künftig nicht mehr jede Wohnung von der Behörde durchleuchtet und einzeln berechnet werden muss, sieht Arge-Sprecher Horst Weise dafür gar keinen Bedarf: "Eine Pauschale würde uns nur scheinbar entlasten. Die Probleme kämen durch die Hintertür wieder herein, etwa durch den Bearbeitungsaufwand bei verspäteten Mietzahlungen."

Der beträfe allerdings hauptsächlich die Vermieterseite. Vermieter bekämen nicht wie bisher die exakten Mieten von den Kommunen regelmäßig aufs Konto überwiesen. Karl Mario Spitzmüller, Sprecher der Saga GWG: "Jeder vierte Mieter der Saga ist Transfereinkommensbezieher. Wir sind gegen die Einführung einer Miet- und Energiekostenpauschale, da sie bestimmten Leuten den Zugang zum Wohnungsmarkt erschweren würde."

Peter Hitpaß vom Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen rechnet mit einem erheblichen Anstieg der Mietschulden: "Wir hätten keine Garantie mehr, dass das Geld auf unserem Konto landet." Hamburgs Sozialsenator Dietrich Wersich: "Das jetzige System ist gut, weil es die speziellen Gegebenheiten in der Stadt widerspiegelt."