Mehr als 5000 Hamburger Schüler haben gestern beim Sozialen Tag die Schulbank gegen einen Arbeitsplatz eingetauscht und für einen guten Zweck geschuftet. Lenny Heucke, 12, und seine Schwester Jenny, 11, von der Brechtschule haben in der prallen Sonne stundenlang Blumentöpfe in Kisten gepackt, Unkraut gezupft und Blumen gegossen.

Julian Bahnsen, Sechstklässler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums, hat in einer Autowerkstatt geholfen: Der Elfjährige hat mit einem Lappen Geräte von den Spuren gesäubert, die die ölverschmierten Finger der Automechaniker darauf hinterlassen haben, und den Werkstattboden gefegt. Moritz Radke, 13, von der Bugenhagenschule hat beim FC St. Pauli Handzettel zugeschnitten, Briefbögen gefaltet und sie eingetütet.

Insgesamt haben sich deutschlandweit mehr als 100 000 Schüler engagiert und rund 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Mit dem Geld werden albanische Straßenkinder gefördert sowie weitere Jugend- und Bildungsprojekte in Südosteuropa unterstützt. "Wir freuen uns, dass wir wieder eine so große Unterstützung bekommen haben", sagt Nicolas Lehrmann, 20, von "Schüler helfen leben". Der Verein hatte den Sozialen Tag 1998 in Norddeutschland ins Leben gerufen und ihn dann in den vergangenen Jahren mit der Aktion Tagwerk auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.

Bislang konnte "Schüler helfen leben" mit Spenden in Höhe von insgesamt 18,5 Millionen Euro mehr als 130 Jugendprojekte umsetzen.