Die CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung spricht sich gegen das Projekt aus

Der Senat hat im Zusammenhang mit dem Bau der Stadtbahn die Bebauungsplanverfahren Bramfeld 68 und Steilshoop 10 zur Chefsache erklärt. Das bestätigte Enno Isermann, Sprecher der zuständigen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), auf Abendblatt-Anfrage: "Wir haben die beiden Bebauungsplanverfahren evoziert. Das heißt, nicht mehr der Bezirk Wandsbek, sondern der Senat ist hier nun federführend." Dafür gibt es laut Isermann folgenden Grund: "In diesen Bereichen fährt die Stadtbahn nicht über die Straße, sondern kreuzt beispielsweise Grünflächen. Damit wir eine absolute Planungssicherheit haben, haben wir die Verfahren an uns gezogen."

Unterdessen reißt die Diskussion um die geplante Stadtbahn - der erste Spatenstich soll 2012 erfolgen - nicht ab. Nachdem sich die Junge Union wegen der desolaten Haushaltslage der Stadt gegen das Vorhaben ausgesprochen hatte, meldete sich nun auch die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Hamburg (MIT) zu Wort: "Der Senat sollte zurzeit auf ein Großprojekt wie die Stadtbahn, das unabsehbare Folgekosten nach sich zieht, verzichten", sagte Volker Ernst, stellvertretender MIT-Vorsitzender.

Wie berichtet, liegt inzwischen eine erste Kostenschätzung der Hochbahn für den rund 7,7 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen dem Bramfelder Dorfplatz und der Kellinghusenstraße vor. Dieser wird nach Abendblatt-Informationen mindestens 138 Millionen Euro kosten. Es ist die Rede von etwa 18 Millionen Euro pro Kilometer. Darin sind nicht die Kosten für den neuen Betriebshof und die Anschaffung der Fahrzeuge enthalten. Die BSU will die noch geheimen Zahlen zeitnah der Öffentlichkeit präsentieren.