In Hamburg gibt es möglicherweise bald ein neues Gewaltpräventionsprojekt. Die Bürgerschaft hat auf Antrag der GAL-Fraktion einstimmig beschlossen, die Einführung von "Heroes" zu prüfen. Ziel: Junge Männer mit Migrationshintergrund sollen lernen, sich für Frauen und Mädchen und gegen "Unterdrückung im Namen der Ehre" einzusetzen. Im Berliner Stadtteil Neukölln läuft dieses Projekt bereits.

Der Mord an der 16-jährigen Morsal O. im Mai 2008 ist für die Politiker der Regierungskoalition der Anlass, sich mit "Heroes" (Helden) zu beschäftigen. Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund sind besonders häufig innerfamiliärer Gewalt ausgesetzt. Nicht angepasstes Verhalten der Frauen wird mit Gewalt bestraft, manchmal mit tödlicher Gewalt. Diese sogenannten "Ehrenmorde" werden meist von männlichen Jugendlichen oder jungen Männern begangen. Im vergangenen Jahr hat es in Deutschland mindestens 25 derart motivierte Tötungsdelikte gegeben.

Um Frauen zu helfen, die von Familienangehörigen bedroht werden, gibt es in Hamburg seit einiger Zeit eine anonyme Schutzeinrichtung namens "Zuflucht". Außerdem wird mehr Geld für die interkulturellen Opferberatungsstellen ausgegeben.