Der Vorsitzende des Bürgerhauses, Joerg Kilian, will ein Wappen einführen - als Zeichen für Zusammenhalt und Identität.

Hamburg. Die Deutschen mögen Castingshows. Ob Topmodels, Sänger oder artistisch begabte Jack-Russell-Terrier - es gibt kaum etwas, was nicht via Publikumswahl zum neuen Superstar und Medienliebling gekürt wurde. Auch die Eidelstedter mögen offensichtlich Castings - und sie mögen ihren Stadtteil ganz besonders. Anders lässt sich kaum erklären, warum die Idee des Vorsitzenden des Bürgerhauses, Joerg Kilian, ein Wappen für Eidelstedt einzuführen, auf so große Begeisterung gestoßen ist. Ein Zeichen für Zusammenhalt und Identität sollte geschaffen werden, und zwar in einem "demokratischen Gestaltungsprozess", wie es von der eigens zu diesem Zweck gegründeten Initiative "Wappen für Eidelstedt" genannt wird. Jeder durfte mitmachen und über das künftige Wappen mitbestimmen. Dass es dann aber tatsächlich zu einem mehrstufigen Casting gekommen ist, damit hatte die Initiative vorher nicht gerechnet.

Ursprünglich wurde Eidelstedt nämlich aufgefordert, aus einer Liste von 15 typischen Wahrzeichen seinen Favoriten auszuwählen. Das aber war den Menschen nicht genug. Eine Welle des Lokalpatriotismus spülte nicht nur die Entscheidung über die Lieblingssymbole, sondern auch gleich ganz neue selbst entworfene Wappen zur Initiative zurück. "Da haben wir dann beschlossen, die Vorschläge im Center Eidelstedt auszustellen", sagt Thomas Höltermann vom Eidelstedter Bürgerhaus. So also kam es zu Casting-Runde Nummer zwei. Nachdem auch hier demokratisch entschieden werden durfte, welche Entwürfe denn am besten gefallen, steht jetzt das Finale an. Drei Wappen sind übrig, die sich - schaut man genau hin - nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Alle sind rot, gelb, blau, und alle zeigen in jeweils anderer Anordnung Eiche, Windmühle und Hammaburg. Ebenfalls in jeder Version vorhanden: der Eidelstedter Wahlspruch "Op ewig ungedeelt".

"Wir bekommen wirklich eine sehr gute Resonanz", freut sich Höltermann, "einer hat sogar gefragt, wann er sich das Wappen an die Fassade hängen kann." Dabei ist keine der finalen Versionen einer der eingereichten Laienentwürfe - alle wurden von Bürgerhausvorsitz Joerg Kilian selbst entworfen, der nebenbei auch noch Grafikdesigner ist. Eigentlich ist das Wappen aber gar kein richtiges Wappen, sondern eher so etwas wie ein Logo - im rechtlichen Sinne darf nämlich nur die Stadt Hamburg ein offizielles Wappen führen. Trotzdem soll das neue Wappenlogo Eidelstedts beim Patentamt registriert werden. Die Bürger dürfen das gute Stück dann auf ihre Briefköpfe drucken oder es sich auch einfach nur an die Wand hängen.

Bevor es aber so weit ist, ist wie in jedem Casting-Finale noch das Publikum gefragt. Bis zum 12. April können alle Eidelstedter nun abstimmen.

Per Post: Eidelstedter Bürgerhaus, Alte Elbgaustraße 12, 22523 Hamburg

Fax: 040/570 83 63

E-Mail: wappen@ebhaus.org .