Nach dem Abendblatt-Bericht, wonach der Senat intern den Abschluss der Elbvertiefung erst für Ende 2013 erwartet - ein Jahr später als bislang kommuniziert -, hat die SPD die CDU/GAL-Koalition aufgefordert, schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen. "Bürgermeister Ole von Beust und Wirtschaftssenator Axel Gedaschko sind jetzt in der Pflicht", sagte SPD-Wirtschaftsexperte Ingo Egloff. "Sie müssen Öffentlichkeit, Wirtschaft und Politik jetzt wahrheitsgemäß und transparent informieren - und damit das nachholen, was sie monatelang nicht getan haben." Die Wirtschaft müsse wissen, wann die Ausbaggerung der Fahrrinne für Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 14,50 Metern abgeschlossen ist. Egloff: "Davon hängt in entscheidendem Maße die Zukunft des Hafens ab."

Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose sprach von einem "verhängnisvollen Signal an die Weltwirtschaft", wenn sich die Elbvertiefung weiter verzögern sollte. "Die Hafenarbeiter wollen Taten sehen: Jeder Monat, in dem nichts passiert, kostet Jobs."

Dass die Wirtschaftsbehörde den internen Vermerk mit dem Abschlussdatum 2013 als "Worst-Case-Szenario" bezeichnet, rief beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Erinnerungen an Ex-Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) hervor. BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch: "Dieser hatte 2006 einen Abschluss der Baggermaßnahmen für Ende 2009 in Aussicht gestellt." Der BUND gehe daher "fest davon aus, dass die teure, ökologisch schädliche und unnötige Elbvertiefung ohnehin nicht kommen wird".