Geehrt werden der Gründer des Deutschen Polen-Instituts, Dr. Karl Dedecius und der emeritierte Erzbischof Dr. Alfons Nossol.

Hamburg. Der Nationalpreis 2010 ist vergeben - und wird in diesem Jahr zum ersten Mal in Hamburg verliehen. Neue Träger der mit 50.000 Euro dotierten Auszeichnung sind der Gründer des Deutschen Polen-Instituts, Dr. Karl Dedecius (88), und der emeritierte Erzbischof Dr. Alfons Nossol (77). "Beide sind zwar keine in breiter Öffentlichkeit bekannte Persönlichkeiten, haben sich aber durch ihr Lebenswerk als deutsch-polnische Brückenbauer ausgezeichnet", sagte Dirk Reimers, der geschäftsführende Vorsitzende der Deutschen Nationalstiftung, die das Zusammenwachsen Deutschlands auf kultureller Ebene fördern will. Nach dem 20. Jahrestag des Mauerfalls solle die Beziehung zwischen Deutschland und Polen besonders herausgestellt werden, begründete Reimers die Wahl der Preisträger. Buchautor Dedecius gilt als bedeutendster Übersetzer polnischer Literatur in Deutschland, Erzbischof Nossol machte sich als treibende Kraft der polnischen Freiheitsbewegung Ende der 80er-Jahre verdient.

Dass der Nationalpreis in diesem Jahr in Hamburg verliehen wird, ist Dirk Reimers' persönlichem Engagement zu verdanken. Heidelberg sollte ursprünglich der Austragungsort sein - musste aber aus organisatorischen Gründen absagen. "Da habe ich die Chance ergriffen und die Preisverleihung nach Hamburg geholt", sagt Reimers. In den Vorjahren wurde die Auszeichnung zumeist in Berlin vergeben.

Der Hamburger Senat stellt den Großen Festsaal im Rathaus bereit - vor allem als Reverenz an Stiftungsgründer und Altbundeskanzler Helmut Schmidt, der auch Ehrenbürger der Hansestadt ist. Karl Dedecius und Alfons Nossol erhalten den Nationalpreis am 23. Juni.