Die Junge Union (JU) Hamburg hat sich auf ihrer Landesdelegiertenversammlung gegen die geplante Stadtbahn ausgesprochen. Das bestätigte der JU-Vorsitzende Jan Meyer auf Abendblatt-Anfrage: "Der Finanzhaushalt der Stadt ist angespannt. In solchen Zeiten ist es schwierig, ein Projekt wie die Stadtbahn zu realisieren, das schätzungsweise mehrere Hundert Millionen Euro kosten wird."

Die JU will jetzt beim CDU-Landesparteitag im Juni einen Antrag einbringen. In dem fordert der Parteinachwuchs, auf der geplanten Stadtbahntrasse U-Bahnen fahren zu lassen: "Wir würden so ein bereits bestehendes Verkehrskonzept nutzen können. Das ist von Vorteil, denn wir könnten so auf die bestehenden Fahrzeuge und Technologie zurückgreifen", sagt Meyer. Außerdem müsse dann auch nicht für viel Geld ein neuer Betriebshof gebaut werden, so Meyer weiter.

Auch die geplante Streckenführung sieht die JU kritisch. So müsste laut Meyer die geplante Trasse verlängert werden, um Bramfeld noch besser zu erschließen. Außerdem solle auch die U-Bahn-Haltestelle Lattenkamp in den Streckenverlauf integriert werden.

Wie berichtet, soll der erste Spatenstich für die Stadtbahn im Jahr 2012 erfolgen. Der erste Streckenabschnitt ist zwischen Bramfeld und der U-Bahn-Haltestelle Kellinghusenstraße in Eppendorf geplant. Die genauen Kosten für das Bauvorhaben wurden bisher noch nicht ermittelt.