Der Senat hat gestern eine neue Trassenführung für die seit Langem geplante Hafenquerspange beschlossen. Wie erwartet, soll die neue Autobahn jetzt durch den südlichen Hafenbereich verlaufen. Die sogenannte Südtrasse schließt an die A 7 und die künftige neue A 26 im Westen an und mündet dann im Bereich Wilhelmsburg in die A 1. Ursprünglich solle einmal eine bereits seit 1979 geplante Nordtrasse A 7 und A 1 verbinden. Diese Variante stellte sich aber später mit Kosten von mehr als einer Milliarde Mark als zu teuer heraus. Mit bisher geschätzten Kosten von 715 Millionen Euro wäre aber nach Meinung von Kritikern die 9,7 Kilometer lange Südtrasse immer noch eine der teuersten Autobahnen der Republik.

Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) begründete gestern die Entscheidung: Die Südtrasse sei in der Summe aller Betrachtungen die beste. Sie würde den Durchgangsverkehr in Harburg und Wilhelmsburg bündeln und die Anwohner entlasten. Die neue Trasse soll nun beim Bund offiziell beantragt werden.

Die Entscheidung für die neue Trasse stößt auf unterschiedliche Reaktionen. Die Umweltverbände lehnten sie ab. Die Handelkammer begrüßt sie indes. "Hamburg braucht den unmittelbaren Anschluss an das Autobahnnetz", sagte der Präses der Handelskammer Frank Horch. Die Straße sei wichtig für die Zukunft des Hafens. Die SPD kritisierte hingegen, dass die Autobahn zu starken Belastungen in Wilhelmsburg führen werde. Zudem sei die Finanzierung zweifelhaft.