Mehr als 20 Jahre dauert die Diskussion um eine Hafenquerspange nun schon, doch für eine Stellungnahme zur aktuellen Trassen-Entscheidung des Senats zum künftigen Verlauf der geplanten Autobahn blieben den betroffenen Bezirken Mitte und Harburg jetzt nur 24 Stunden Zeit. "Das ist viel zu wenig und missachtet die Kommunalpolitik", kritisiert Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD). So habe sein Bezirk nur eine mit "heißer Nadel" gestrickte Stellungnahme abgeben können. Und man sei eben längst nicht mit allen Details zufrieden, so Schreiber. Auf Kritik stoße der geplante Trog zum Anschluss an die A 1 bei Wilhelmsburg. Schreiber: "Da sollte man gleich einen richtigen Tunnel bauen."

Das Hauruck-Verfahren in der Behördenabstimmung hat allerdings einen Hintergrund: Erst kürzlich hatte das Bundesverkehrsministerium neue Unterlagen aus Hamburg angemahnt, nachdem die Stadt aus Kostengründen die alte Planung verworfen hatte. "Dass es nun etwas schnell ging, das stimmt, ist aber manchmal so", sagt Enno Isermann, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde. Aber die jetzt festgelegte und noch "sehr grobe Linienbestimmung" sei den Bezirken vorher schon bekannt gewesen.

Tatsächlich wird diese Südvariante bereits seit März diskutiert. Die alte, in den Jahrzehnten zuvor favorisierte Nordtrasse gilt nun als offiziell beerdigt. Offen ist aber auch weiter, wann die neue Trasse gebaut werden kann.