Es sind die Helden dieses Winters. Hamburger, die sich privat oder weit über die Anforderungen des Jobs hinaus um Menschen in Not kümmern. Wir stellen ab heute einige von ihnen vor.

Er schaut nicht auf die Uhr. Bleibt, solange er gebraucht wird. Opfert Wochenenden und freie Tage. Wie selbstverständlich. Feierabend ist ein Fremdwort für Dr. Jan Philipp Petersen. Der Oberarzt der Unfallchirurgie des UKE arbeitet derzeit fast rund um die Uhr - und das mit Freude.

Schnee, Eisglätte und schlecht geräumte Gehwege sorgen auf seiner Station für einen Ansturm. Zehn, zwölf Stunden steht der 39-Jährige im OP, richtet Hand- und Sprunggelenke, Ober- und Unterschenkelfrakturen. Er macht den Menschen Mut, tröstet, hört zu - und heilt. "Die Menschen brauchen Hilfe, ich operiere - und eine Woche später geht es ihnen wieder gut, und sie verlassen die Klinik."

Doch es ist nicht nur das Handwerk am OP-Tisch, das ihn begeistert. Es sind vor allem die Menschen, die ihn berühren. Mit ihrer Dankbarkeit, ihrem Vertrauen in seine Arbeit. Diese Dinge sind es, die den Vater von Tochter Lisabeth (5) und Sohn Magnus (8) auch nach 48 Stunden Rufbereitschaft noch sagen lässt: "Ich bin gerne Arzt." Seit mehr als zehn Jahren operiert, unterrichtet und forscht Petersen im UKE. Tochter Lisabeth hat da andere Interessen. Wenn sie ihren Vater ausnahmsweise mal für sich hat, geht es zum Ponyhof ins Niendorfer Gehege zum Reiten. Oder Schlittschuhlaufen. Selbst ausgerutscht ist Petersen übrigens noch nicht. Er weiß nicht, wie sich ein gebrochener Arm anfühlt. Und kann sich trotz allem gut in seine Patienten reinversetzen.