Die Eisscholle an sich ist schon ein guter, alter Bekannter im zuletzt doch meist wintersmilden Hamburg geworden. Oder sagen wir: Eis in jeder Form. Als Eisbahn, als Eisbatzen, als Eisgewölk, als Eissturm. Oder als Eiskachel - so sehen wir in diesen Tagen des gemeinsamen Enteisens der Wege in der Freien und Hansestadt den kalten Belag ja am liebsten. Wenn er weggekloppt wurde und am Rand des Trottoirs liegt. Ach, da biste wieder, und rutschig noch wie gestern - aber wir haben dir den Garaus gemacht. Am eindrucksvollsten sind die Eismassen aber dann, wenn sie so zerklüftet, zusammengeschoben und gestapelt sind wie an der Elbe.

Dort hat der Winter seltsame Figuren hinterlassen, die Zeugnis ablegen von der Kälte, die seit sechs Wochen das nasse Element ganz nach ihrem Gusto modelliert. Es ragt fast wie ein Gebirgsmassiv aus dem Flussbett - wenn man es denn aus der Froschperspektive betrachtet. Die Dame auf dem Bild hat, man beachte, aber immerhin sehr festen Boden unter den Füßen. Und wer tatsächlich immer noch daran zweifelt, dass sich Fußmärsche im Winter nicht lohnen, den sollte zu guter Letzt die Eiswelt an der Elbe eines Besseren belehren. Sofern denn das Eis von Menschenhand bezwungen wird, damit der Fuß festen Halt findet.