Auffällig häufig befüllen Beamte ihre Streifenwagen mit dem falschen Treibstoff. In den letzten fünf Jahren ist ein Schaden von 50.000 Euro entstanden.

Hamburg. Teure Tankstellen-Träumerei: Mehr als 50 000 Euro Schaden sind der Polizei in den zurückliegenden fünf Jahren entstanden, weil Polizeibeamte Streifenwagen versehentlich mit dem falschen Treibstoff befüllt haben. Seit Anfang 2005 sind 90 Fälle bekannt geworden, im Jahr 2009 war zudem ein "merklicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr" zu verzeichnen. Bei den insgesamt 7000 Fahrzeugen der Feuerwehr gab es im Vergleichszeitraum auch Diesel-Benzin-Verwechslungen - allerdings nur exakt zwei!

"Dabei ist es doch ganz einfach", heißt es im aktuellen "Hamburger Polizei Journal", der Mitarbeiterzeitschrift der Hamburger Polizei. "Erst dann, wenn wirklich die richtige Zapfpistole ausgewählt wurde, darf die Betankung begonnen werden." Fast alle Beamten, denen ein solches Tank-Missgeschick unterlief, sagten laut dem Magazin, sie hätten nie gedacht, dass ausgerechnet ihnen ein solcher Fehler passieren könne. Denn gerade die Polizei kennzeichnet ihre Dienstfahrzeuge eigentlich ausgesprochen deutlich: Nicht nur in Fahrtenbüchern und Kfz-Scheinen, auch auf den Tankkarten-Hüllen sowie teilweise auf Tankdeckeln und -klappen sind Warnhinweise angebracht. Trotzdem passiert es - mit Folgen, die teuer sind. Mehrere Tausend Euro kann eine Motorerneuerung kosten. Die Polizei - ein Hort der Zapfsäulen-Dussel? "Ganz sicher nicht!", sagt Sprecher Ralf Meyer. Die Zahl der Kraftstoff-Verwechslungen sei mit der großen Menge der Fahrzeuge und der jährlichen Tankvorgänge zu begründen: "1000 Fahrzeuge, 54 000-mal Tanken im Jahr. Die Zahl der Pannen liegt da doch wirklich im Promillebereich."