A aufröbbeln

Nun lernt meine Enkelin bei mir das Häkeln, wie ich damals, und wir müssen zum Üben Selbstgestricktes opröbbeln . Der Enkelsohn liest inzwischen gern in Ihrem wunderbaren ersten Sammelband und wünscht sich zum 12. Geburtstag von mir den zweiten! Mit vielen Grüßen aus Altona,

Julia Berendsohn

Anm.: oprebbeln, obreppeln, oprappeln od. opröbbeln - die Schreibweise ist variabel, die Tätigkeit jedoch eindeutig: die Maschen von Gestricktem auflösen und den so gewonnenen krausen Wollfaden zum Glätten wieder stramm zum Knäuel aufwickeln. In der schlechten Zeit um 1946 bemühte sich meine Mutter, mir aus allerlei Wollresten einen Pullover zu stricken, aber da es schwer war, einen Teddy als Muster hineinzustricken, wurde das Fertige mehrmals wieder aufgeröbbelt . Danach musste ich die Hände, die Daumen zur Decke, vorstrecken, und die Wolle wurde erst stramm in Schlaufen um meine Hände geschlungen, damit die Mutter besser ein Wollknäuel wickeln konnte. Zu so einem Pullover hatte man als Kind eine viel "persönlichere" Beziehung als heute zu einem anonymen Stück aus dem Kaufhaus.

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