Gebaut wird in einer Mischung aus Eigentums- und Mieteinheiten, unter einer Prämisse: Familienfreundlich muss es sein.

Hamburg. Wenn der Oberbaudirektor und der Bezirkschef ziemlich stolz vor einem Modell posieren, dann muss das Vorhaben ein besonderes sein. Ist es auch, aus Sicht aller Beteiligten, nicht nur aus der von Jörn Walter und Jürgen Mantell. Im Bezirk Eimsbüttel werden in den "Stadtgärten Lokstedt" bis 2013 insgesamt 600 neue Wohnungen gebaut. In einer Mischung aus Eigentums- und Mieteinheiten, aber unter einer Prämisse: Familienfreundlich muss es sein. Und deswegen werden auf dem Areal zwischen Grandweg, Veilchenweg und Lokstedter Steindamm auch eine Sport-Kita mit 120 Plätzen und ein öffentlicher Spielplatz entstehen. Baubeginn des Riesenprojekts ist in diesen Tagen, beteiligt sind bislang vier Investoren.

Möglich wurde die Planung auch deswegen, weil Stadt und Hauptinvestor Quantum zwei Grundstücke miteinander tauschten. Die Betriebssportanlage der Allianz, die vorher Quantum gehörte, ging 2008 in den Besitz der Stadt über, die Hans-Heinrich-Sievert-Kampfbahn gehört dagegen seitdem Quantum. Auf dem neuen Wohnungsbaugelände soll nun "ein ganz besonders lebenswertes Quartier realisiert werden", wie Bauherr Frank Bohlander erklärt. Viel Grün, nur eine Viertelstunde Fahrzeit in die City, dazu naturnahes und sportliches Leben - die Planer haben sich einiges vorgenommen. So soll innerhalb des Quartiers kein Auto rollen, weil die Tiefgaragen nur von Veilchen- und Grandweg angesteuert werden können.

Der genossenschaftliche Bauverein der Elbgemeinden (BVE) will auf einem der Baufelder 140 Wohnungen mit Größen zwischen 56 und 128 Quadratmetern bauen. Die Miethöhe soll 11,50 Euro pro Quadratmeter nicht überschreiten. Auf dem Gebiet der BVE wird auch die Sport-Kita ihren Platz finden, deren Träger die Stiftung Kindergärten Finkenau ist. Auf einem weiteren Baufeld errichtet die Ditting-Gruppe 125 Wohnungen (Größe: 50 bis 108 Quadratmeter, Preis: 11,50 bis 13 Euro pro Quadratmeter). Ferner werden um einen Hofgarten herum 88 Eigentumswohnungen entstehen (58 bis 122 Quadratmeter Wohnfläche) - veräußert werden sollen sie ab einem Kaufpreis von 203 000 Euro.

"Das Projekt ist nicht nur gut für Eimsbüttel, es ist gut für Hamburg", sagt Bezirksamtsleiter Jürgen Mantell. In Hamburg herrsche großer Bedarf, was Wohnraum angehe, "da ist so ein Projekt im Innenstadtbereich einfach nur ein Treffer". Dass auf der ehemaligen privaten Allianz-Sportanlage eine moderne öffentliche Sportanlage mit drei Kunstrasenfeldern entstehe, sei ebenfalls bemerkenswert. Oberbaudirektor Walter nennt die Stadtgärten Lokstedt "ein Schlüsselprojekt für Hamburg". "Wir können nicht mehr an die Stadt anbauen, wir müssen sie umbauen", hob der Stadtplaner hervor. In Lokstedt entstehe etwas qualitativ Hochwertiges mitten in der Stadt.