Vermutlich wird die Finanzbehörde, die für den Verkauf der Immobilie zuständig ist, nun eine neue Ausschreibung starten.

Hamburg. Der Verkauf der Amsinck-Villa im Stadtteil Lokstedt an einen Investor ist vorerst gestoppt. Der Haushaltsausschuss der Bürgerschaft schloss sich gestern Abend der Kritik des Ortsausschusses Lokstedt und des Bezirks Eimsbüttel an, die das Konzept des Bieters abgelehnt hatten. Vermutlich wird die Finanzbehörde, die für den Verkauf der Immobilie zuständig ist, nun eine neue Ausschreibung starten.

Die neoklassizistische Villa wurde 1868 vom Architekten Martin Haller (entwarf auch das Rathaus) für den Hamburger Kaufmann Wilhelm Amsinck als Sommerresidenz errichtet. Die weiße Villa liegt im 5,9 Hektar großen, zur gleichen Zeit im englischen Stil angelegten Amsinckpark, der seit 1956 der Stadt gehört. Seit 1993 stehen Park und Villa unter Denkmalschutz.

An der ersten Ausschreibung der Finanzbehörde beteiligten sich 2008 drei Bieter, von denen nur einer - die Tochterfirma eines britischen Schiffsfinanzierers - alle drei Kernauflagen erfüllte: Wohnnutzung, öffentliche Zugänglichkeit des Erdgeschosses, keine Einzäunung des Grundstücks.

Wie sich später herausstellte, saß der Geschäftsführer der Firma drei Jahre in Haft - wegen Versicherungsbetrugs mit Immobilien. Der Senat bestätigte gestern, die Seriösitätsprüfung des Investors sei negativ ausgefallen. Daher seien die Verhandlungen am 28. Januar beendet worden.

Das historische Objekt in Lokstedt sei jetzt frei für eine neue Ausschreibung durch den Bezirk Eimsbüttel. Dabei soll weniger der Verkaufspreis als das Konzept für die markante Villa im Mittelpunkt stehen. Ein entsprechender Antrag der Regierungskoalition wurde im Haushaltsausschuß einstimmig beschlossen.