Der Senat will nun doch den Hamburgischen Teil des Nationalparks Wattenmeer zum Unesco-Weltnaturerbe anmelden - auf keinen Fall aber nicht mehr in diesem Jahr. Nach Abendblatt-Informationen wird der Senat in seiner Sitzung am 16. Februar über den Weg der Nachmeldung entscheiden. Die entsprechende Drucksache mit verschiedenen Szenarien ist zur Zeit in der Behördenabstimmung. Aller Voraussicht nach wird Hamburg zum 1. Februar 2011 die Nachmeldung bei der Unesco beantragen. In dem Jahr also, in dem Hamburg europäische Umwelthauptstadt ist. Die Entscheidung der Unesco würde dann im Juli 2011 fallen.

Nach Abendblatt-Informationen werden dem Senat zwei Varianten zur Nachmeldung vorgestellt. Eine gemeinsame mit Dänemark und eine ohne das Nachbarland. Die Dänen - deren Wattenmeer ebenfalls noch nicht Teil des Naturerbes ist - wollen sich bis zur bilateralen Wattenmeerkonferenz am 17. und 18. März auf Sylt äußern.

Entscheidet sich Dänemark gegen eine gemeinsame Nachmeldung könnte Hamburg einen "Antrag auf geringfügige Ergänzung" des schon bestehenden Teils des Weltnaturerbes stellen.

Für sinnvoller halten die Experten in der Umweltbehörde aber eine gemeinsame Nachmeldung mit Dänemark.

Das Problem in Hamburg ist noch immer die Einigung zwischen Umwelt- und Wirtschaftsbehörde (BWA). Einige wenige Mitarbeiter der BWA fürchten durch den Welterbestatus Nachteile für die geplante Elbvertiefung und die Hafenbewirtschaftung. Beides ist aber durch den bereits von der Unesco genehmigten Welterbe-Antrag von Bremen, Niedersachsen und den Niederlanden ausgeschlossen. In laufenden Gesprächen sollen nun letzte Zweifel ausgeräumt werden.

So besteht zwar rein theoretisch auch die Möglichkeit, dass der Senat sich gegen die Nachmeldung entscheidet. Da die Anmeldung zum Weltnaturerbe aber Teil des schwarz-grünen Koalitionsvertrages ist, gilt dies als nahezu ausgeschlossen.

Ebenfalls ausgeschlossen ist die Anmeldung schon in diesem Jahr. Weil für Deutschland bereits die Buchenwälder zum Weltnaturerbe angemeldet werden, hätte ein weiterer Antrag kaum Aussicht auf Erfolg.