Ver.di hatte die Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes zu einer Kerzen-Aktion auf der Reesendammbrücke aufgerufen.

Hamburg. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hatte gestern die Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) der Stadt Hamburg zu einer Kerzen-Aktion auf der Reesendammbrücke in der Innenstadt aufgerufen: "Die Teelichter und Kerzen sollen symbolisch für alle Kinder unserer Stadt angezündet werden. Wir wollen erneut davor warnen, beim ASD oder in anderen sozialen Bereichen Kürzungen vorzunehmen", sagte die zuständige Ver.di-Fachbereichsleiterin Sieglinde Fries.

Wie berichtet, sollen die sieben Bezirksämter, bei denen auch der ASD angesiedelt ist, bis zum Jahr 2014 mehr als 118 Millionen Euro einsparen.

Es besteht die Angst, dass es auch beim ASD zu Einsparungen kommt. Schon heute sind die Mitarbeiter überlastet: "Wir müssen immer mehr Fälle bearbeiten und haben mit einer Menge Bürokratie zu kämpfen. Unsere geringen Gehälter stehen in keinem Vergleich zu der immer größer werdenden Verantwortung", sagt Bernhard Wentzky, Ver.di-Personalrat und seit 13 Jahren Mitarbeiter beim ASD. Aktuell könnten beim Bezirksamt Wandsbek acht Stellen nicht besetzt werden, weil qualifizierte Bewerber fehlen würden, so Wentzky weiter.

Aus dem vor Kurzem vorgelegten Kinderschutzbericht 2008 geht hervor, dass die Zahl der Verdachtsmeldungen zu Kindeswohlgefährdungen im Jahr 2008 um 38 Prozent gestiegen ist. Die Bewilligung von Einzelfallhilfen durch den ASD stiegt von 14 614 im Jahr 2007 auf 16 804 im vergangenen Jahr.