Die politische Aufarbeitung des HSH-Nordbank-Desasters kann beginnen - ausgerechnet am Freitag, den 13. November. Dann wird nach Monaten des Vorgeplänkels um Verfahrensfragen der Parlamentarische Untersuchungsausschuss (PUA) der Bürgerschaft die ersten Zeugen vernehmen - zwei Mitarbeiter der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, die den Jahresabschluss 2008 der Bank geprüft hatte. Bis Ende kommender Woche soll auch feststehen, wann die ersten "Prominenten" befragt werden.

Der PUA beschloss gestern einstimmig, HSH-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher, seine Vorgänger Hans Berger und Alexander Stuhlmann sowie die früheren Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Peiner (CDU), Rainer Wiegard (CDU) und Heide Simonis (SPD) als Zeugen zu laden. Ob sie der Ladung folgen, ist offen, da parallel die Staatsanwaltschaft gegen "Verantwortliche" der Bank ermittelt.

Möglicherweise verweigern sie die Aussage, um sich nicht selbst zu belasten. Die HSH Nordbank, die heute zu gut 85 Prozent Hamburg und Schleswig-Holstein gehört, hatte 2008 rund 2,8 Milliarden Euro Verlust gemacht. Der PUA soll aufklären, wie es dazu kam.