Hamburg will für 1,5 Millionen Euro sozialen Wohnraum schaffen. Das Geld ist für “soziale Belegungsbindungen“ für 100 Wohnungen bestimmt.

Hamburg. So funktioniert das Geschäft: Das zuständige Bezirksamt erwirbt durch Gewährung eines einmaligen Zuschusses von 15.000 Euro für den Vermieter von diesem das Recht, für die Wohnung einen Belegungsvorschlag zu machen. Zielgruppe sind unter anderem Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Behinderungen, Menschen mit Behinderungen sowie unterstützungsbedürftige junge Erwachsene. Details veröffentlicht die Wohnungsbaukreditanstalt demnächst unter www.wk-hamburg.de im Internet. "Wir brauchen nicht nur mehr neu gebaute preiswerte Wohnungen, wir wollen auch vorhandene Wohnungen besser für Menschen zugänglich machen, die sonst kaum eine Chance auf dem Wohnungsmarkt haben", sagte Stephan Hugo Winters, Staatsrat in der Stadtentwicklungsbehörde.

Die Linke begrüßte den Vorstoß, kritisierte aber das Volumen. Nachdem der gebundene Wohnungsbestand 1976 fast 50 Prozent ausgemacht habe, seien es heute nur noch 13 Prozent (116 500 Wohnungen). "2008 sind über 7000 preis- und belegungsgebundene Wohnungen vorzeitig aus den Bindungen herausgelöst worden", sagte Stadtentwicklungsexperte Joachim Bischoff. "Angesichts dieser Größenordnung kommt keine große Begeisterung über den Ankauf von sozialen Bindungen für 100 Wohnungen auf."