Der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Jürgen Rieger ist tot. Das teilte die Familie gestern mit. Demnach erlag der Hamburger Rechtsanwalt am Mittag in einem Berliner Krankenhaus mit 63 Jahren den Folgen eines Schlaganfalls.

Der vermögende Anwalt galt als ein wichtiger Kreditgeber für seine Partei und als einer der einflussreichsten NPD-Funktionäre. Bundesweit bekannt wurde er unter anderem durch den Ankauf von Immobilien und Grundstücken, auf denen Schulungszentren für die rechtsextreme Szene entstehen sollten.

Rieger hatte nach Angaben aus der NPD-Zentrale auf einer Bundesvorstandssitzung, für die er von seinem schwedischen Landsitz nach Berlin gekommen war, am vergangenen Sonnabend über Unwohlsein geklagt. Sein Freund und Kamerad Thomas "Steiner" Wulff fuhr ihn ins Krankenhaus Köpenick. Dort wurde ein Schlaganfall diagnostiziert.

Der Jurist mit Kanzlei in Blankenese war seit 2007 auch NPD-Landesvorsitzender in Hamburg. Er war der rechtsextremen Partei 2006 beigetreten. Er galt seitdem als wichtiger Strippenzieher - und vor allem unverzichtbarer Finanzier. Er soll Schulden beglichen, der Partei mehrere Hunderttausend Euro gespendet und als Kredit überschrieben haben. Rieger war zudem auch bei radikalen "Freien Kameradschaften" und gewaltbereiten "Autonomen Nationalisten" geachtet.

Die Familie möchte sich nicht weiter äußern und bat um Respekt für die Trauerzeit. "Er war nicht nur ein rechtsorientierter Anwalt, sondern auch ein sehr liebenswerter Vater", teilten die Angehörigen mit.