Jetzt regt sich Widerstand gegen den Plan des Katholischen Schulverbands, künftig ein Schulgeld zu erheben. Große Teile der Elternschaft lehnen das Vorhaben vehement ab.

"Für viele Familien würde ein Elternbeitrag zwischen 700 und 1000 Euro pro Jahr das Aus für eine christlich geprägte Schulbildung bedeuten", sagt Katrin Schaudig von der Gesamtelternvertretung.

Wie berichtet, wird der Verwaltungsrat des Schulverbands Ende Oktober voraussichtlich beschließen, vom nächsten oder übernächsten Schuljahr an ein Schulgeld einzuführen. Im Gespräch sind 60 Euro pro Monat an Primarschulen und 80 Euro an Gymnasien und Stadtteilschulen. Die Finanzregelung soll sozial abgefedert sein.

Schaudig befürchtet, dass vor allem die gesellschaftliche Gruppe betroffen sein wird, die ohnehin schon stark belastet ist: einkommensschwache und kinderreiche Familien. "Sie werden auch nicht von den geplanten Ausnahmeregelungen profitieren", sagt Schaudig. Angelika Schulteß, ebenfalls Gesamtelternvertreterin, sieht das Prinzip der "Chancengleichheit ohne besondere Zugangsbedingungen" in Gefahr, das an Katholischen Schulen hervorgehoben werde.

Dabei verkennen die Eltern nicht den erhöhten Finanzierungsbedarf der 21 katholischen Schulen, setzen aber auf alternative Wege. "Warum bekommen die Privatschulen in Hamburg nur 80 Prozent, in Zukunft 85 Prozent der Kosten vom Staat erstattet?", fragt Frank-Roland Tietz, Elternratsvorsitzender der Sophie-Barat-Schule. Eine 100-prozentige Erstattung, wie in Nordrhein-Westfalen, hält Tietz für angemessen, weil dann erst Wettbewerbsgleichheit mit den staatlichen Schulen hergestellt sei. Ein Elternbeirat, dem Tietz auch angehört, hat aber auch die Idee zu einem Bildungsfonds entwickelt, in den Eltern wie bei einem Immobilienfonds freiwillig einzahlen könnten. Ein Fonds führe nicht zum Ausschluss bestimmter Gruppen. Schulgeld hält Tietz dagegen für ein "gefährliches Instrument". Es bestehe die Gefahr, dass unter dem Strich kein Einnahmeplus herauskomme, weil weniger Eltern ihre Kinder anmeldeten.