Egozentrik, Zerrissenheit und politische Bedeutungslosigkeit prägen seit Jahren den Hamburger Landesverband der FDP. Das war nicht immer so: 1946, ein Jahr nach Gründung der FDP in Tradition der liberalen Weimarer Partei DDP, erzielten die Elbliberalen bei den ersten Bürgerschaftswahlen 18,2 Prozent und stellten mit Christian Koch den Zweiten Bürgermeister. An dieses Ergebnis konnte die Hamburger FDP jedoch nie wieder anknüpfen. 1974 erzielten sie zum bisher letzten Mal ein zweistelliges Ergebnis. Im Jahr 2001 - nach acht Jahren außerparlamentarischer Opposition - beteiligte sich die FDP an der Koalition mit CDU und Schill-Partei. Konteradmiral Rudolf Lange (FDP) war bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2003 der bisher letzte FDP-Senator Hamburgs. Auch im Jahr 2008 verpasste die FDP den Einzug in die Bürgerschaft, mit 4,8 Prozent fehlten ihr rund 2000 Stimmen. Damaliger Landesvorsitzender war Hinnerk Fock, der zuvor auch das Bezirksamt Altona geleitet hatte. Fock stand zunächst in dem Ruf, die FDP wieder auf Kurs zu führen. Nach Differenzen, vor allem mit dem umtriebigen FDP-Bundestagsabgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen, und einer verlorenen Bewerbung um die Direktkandidatur nach Berlin, zog Fock sich zurück. Rolf Salo, der sich gegen Müller-Sönksen in der Wahl um den Landesvorsitz durchsetzte, ist der 13. Hamburger FDP-Chef innerhalb von nur 20 Jahren.