In Horn, Jenfeld, Billstedt und Allermöhe soll es leiser werden - durch neue Straßenbeläge.

Nach jahrelangen Absprachen und zähen Verhandlungen hat der Bund nun gleich für drei Hamburger Autobahnabschnitte Lärmschutzmaßnahmen genehmigt und die Finanzierung zugesagt. An der A 1 in Billstedt, der A 24 in Horn und der A 25 in Bergedorf sollen unter anderem neue Lärmschutzwände gebaut werden. Zum ersten Mal wird in Hamburg auch der sogenannte Flüsterasphalt verbaut. Mehr als 40 000 Hamburger sollen nach Angaben der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) davon profitieren und künftig ruhiger wohnen können.

Lärmschutz an der A 24: Noch in diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten zur Lärmsanierung zwischen dem Geißleinweg und dem Horner Kreisel. Der Bund finanziert hier mit 4,3 Millionen Euro neue Lärmschutzwände. Dies ist eine freiwillige Leistung des Bundes, gesetzlich verpflichtet wäre er in diesem Fall nicht. Hamburg hat die zuständigen Stellen in Berlin aber von der Notwendigkeit überzeugen können.

Südlich der A 24 zwischen dem Jenfelder Bach und der Straße Haferblöcken wird ein Neubaugebiet entstehen. Weil Hamburg diese Planungen gemacht hat, muss die Stadt auch die Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro für den dort notwendigen und geplanten Lärmschutz übernehmen. Insgesamt werden auf mehr als drei Kilometern Länge Lärmschutzanlagen gebaut. Derzeit passieren etwa 64 000 Fahrzeuge pro Tag diese Stelle. Voraussichtlich 2011 sollen diese Bauarbeiten an der A 24 abgeschlossen sein.

Lärmschutz an der A 1: Zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Ost und der Anschlussstelle Hamburg-Billstedt werden auf einer Länge von rund sechs Kilometern Lärmschutzwände und -wälle gebaut. Die meist transparenten Wände werden etwa vier bis acht Meter hoch sein. Die Brücke über der Glinder Au wird neu gebaut. Hier werden neue Lärmschutzwände integriert. Parallel zum Bau der Lärmschutzanlagen werden die Fahrbahnen in beiden Richtungen erneuert. Erstmals in Hamburg wird hier lärmmindernder, offenporiger Asphalt eingesetzt. Die Gesamtkosten in Höhe von 46 Millionen Euro trägt der Bund - 16 Millionen Euro davon sind für die Lärmschutzanlagen, 15 Millionen für den Straßenbau und 15 Millionen für den Brückenneubau. Voraussichtlich im kommenden Jahr soll mit dem Umbau begonnen werden, 2015 soll alles fertig sein.

Lärmschutz an der A 25: Zwischen dem Autobahndreieck Südost und der Landesgrenze Schleswig-Holstein werden vorhandene Lärmschutzanlagen erhöht. Auf einer Länge von rund zwölf Kilometern werden zudem neue Anlagen gebaut. Bei der Grundinstandsetzung der Fahrbahnen zwischen der Anschlussstelle Neu-Allermöhe und der Landesgrenze wird ebenfalls Flüsterasphalt verbaut. Die Bauzeit dauert etwa von 2010 bis 2013. Der Bund zahlt 60 Millionen Euro, davon 23,5 Millionen Euro für den Lärmschutz. Der Rest wird für den Straßenbau und den Gewässerschutz im Autobahn-Umfeld ausgegeben.

Schon jetzt schloss die BSU Verkehrsbehinderungen nicht aus. Es werde aber möglichst wenig im Verkehrsraum gearbeitet. Wenn möglich, soll die jeweils vorhandene Fahrbahnanzahl erhalten bleiben - durch eine Verengung der Spuren. Es werde an sechs Tagen pro Woche gearbeitet. Arbeiten, die den Verkehr besonders behindern, sollen in die Nachtstunden verlegt werden.

Ein gewisses Risiko geht Hamburg mit dem Einbau des Flüsterasphaltes ein. Zwar wurde dieser Belag schon bei anderen Straßenprojekten eingesetzt, bisher gibt es aber noch keine Langzeiterfahrungen. Es sei klar, dass der Belag etwas kurzlebiger ist als herkömmlicher Asphalt, sagt Staatsrat Hugo Winters. Wie viel kürzer, könne man aber noch nicht sicher sagen.