Für etliche Hamburger in Bramfeld und Steilshoop beginnt der Oktober zu Hause etwas ungemütlich. Seit gestern ist in 12 000 Haushalten der beiden Stadtteile die Fernwärmeversorgung abgeschaltet.

Neben der Heizung fällt in der Hälfte der Wohnungen auch das Warmwasser aus. Die Abschaltung war nötig geworden, um eine neue Fernwärmeleitung auf dem ehemaligen Gelände des Krankenhauses Barmbek anzuschließen. Die Abschaltung dauert zwei Tage. Das teilt der zuständige Energieversorger Vattenfall mit.

Die Teile der Hauptleitung, zwei fünfzig Meter lange Rohre von je 65 Zentimetern Durchmesser, die in drei Metern Tiefe liegen, werden dann mit den Versorgungsleitungen verbunden. "Das ist technisch nur möglich, wenn in den Rohren kein Wasser fließt und sie leer gepumpt worden sind", sagt Vattenfall-Sprecherin Sabine Neumann. Die beiden Fernwärmeleitungen versorgen ein neues Wohngebiet, das auf dem Gelände des ehemaligen AK Barmbek entsteht. Sabine Neumann: "Weil wir die Rohre nicht durch ein Fundament führen konnten, wurden sie in einer Schleife verlegt."

Vattenfall hat die 12 000 Bewohner mit Informationstafeln an den Hauseingängen schon vor Wochen informiert. "Und wir haben auch jeden Hausverwalter angerufen", sagt Neumann. In kritischen Fällen hat Vattenfall Hilfe angeboten. "Wir bemühen uns, in besonderen Fällen wie zum Beispiel für Familien mit Säuglingen sowie alte oder kranke Menschen Lösungen zu finden, indem wir beispielsweise Heizlüfter mit Thermostaten bereitstellen."

Von den 12 000 Betroffenen hätten diesen Service mehrere Dutzend angenommen. "Doch auch in anderen Fällen konnten wir bisher immer gute Lösungen finden", so Neumann. Bei den Häusern handele es sich meist um Großbauten, die nicht so schnell auskühlen. Neumann: "Wir hätten die Arbeiten gern in den Sommer verlegt, mussten uns jedoch in den Ablauf der Bauarbeiten eintakten."