In Hamburg, Stadt der Stifter und der renommierten Auszeichnungen, wird künftig ein neuer internationaler Preis vergeben: Der “Future Policy Award“ des World Future Council wird am 1. Oktober 2009 zum ersten Mal im Rathaus verliehen.

Der Preis zeichnet Gesetze aus, deren positive Wirkung für nachhaltige Entwicklung bewiesen und auf andere Länder oder Regionen übertragbar ist. Durch die Auszeichnung, die nicht dotiert ist, sollen die "guten" Gesetze bekannt gemacht und die Schaffung gerechter, nachhaltiger und friedvoller Gesellschaften unterstützt werden.

Der Gewinner des "Future Policy Awards 2009" ist das Programm für Nahrungssicherheit der Stadt Belo Horizonte in Brasilien. Es ist das weltweit umfassendste Gesetz zur Abschaffung von Hunger und zur Sicherung von bezahlbarer, gesunder Nahrung für alle Bürger, so die Begründung des World Future Council. Die Folgen des Gesetzes sind beeindruckend: So ist unter anderem die Kindersterblichkeit in Belo Horizonte innerhalb von zehn Jahren um 60 Prozent und die Zahl der Kinder unter fünf Jahren, die wegen Unterernährung ins Krankenhaus müssen, um 75 Prozent gesunken.

Stellvertretend wird der Preis an den Initiator des Programms, Patrus Ananias, überreicht. Seit 2004 leitet der 57-Jährige das brasilianische Ministerium für soziale Entwicklung und Hungerbekämpfung. Als er 1993 zum Bürgermeister der Millionenstadt Belo Horizonte gewählt wurde, initiierte er ein Programm, das dafür sorgen sollte, dass alle Bürger der Stadt jeden Tag genügend gesundes Essen bekommen. Durch die Unterstützung lokaler Bauern, den Aufbau neuer Distributionswege, kostenlose Schulessen und die stark verbilligte Abgabe von Nahrungsmitteln konnte der Hunger in Belo Horizonte innerhalb von zehn Jahren stark eingeschränkt werden.

Der World Future Council (WFC), eine gemeinnützige Hamburger Stiftung, ist ein Rat von 50 Persönlichkeiten um WFC-Gründer Jakob von Uexküll.