Hamburgs öffentliche Verwaltung will besser werden. Deshalb befragt sie jetzt 20.000 Männer und Frauen.

Hamburg. Defizite beim Service von Dienststellen, Ämtern und Behörden will Hamburgs öffentliche Verwaltung beheben. Anfang Oktober werden deshalb Fragebögen an 20.000 Bürger verschickt, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt werden.

"Die repräsentative Befragung ist ein wichtiges Instrument, um die Qualität der Verwaltung zu ermitteln", sagte Staatsrat Manfred Jäger (CDU), in der Finanzbehörde zuständig für Bezirksangelegenheiten. Gefragt wird aber auch nach der Zufriedenheit mit der Wohnumgebung und der Infrastruktur im Stadtteil.

Seit dem Jahr 2000 lässt der Senat in dreijährigem Abstand die Bürgermeinung erheben. "Man kann deutlich erkennen, dass Hamburg aus den Ergebnissen der Bürgerbefragungen lernt und die Hinweise zur Verbesserung unseres Services aufgreift", sagte Jäger. Unter anderem können die Wartezeiten in einigen Kundenzentren mittlerweile online abgefragt werden. Vor drei Jahren gaben 70 Prozent der Befragten an, nicht länger als 30 Minuten im Kundenzentrum gewartet zu haben, 35 Prozent sogar weniger als zehn Minuten.

Die Zufriedenheit der Hamburger mit der Verwaltung ist in den zurückliegenden Jahren offensichtlich gewachsen. Im Jahr 2003 stellten 56 Prozent den Mitarbeitern in Ämtern und Behörden ein gutes Zeugnis aus, 2006 waren es schon 59 Prozent. Die Akzeptanz der Kundenzentren stieg sogar von 44 Prozent (2000) über 55 Prozent (2003) auf 58 Prozent (2006).

Das Ergebnis der Befragung ist auch für die Bezirksämter wichtig. Die sogenannten Prämienzahlungen im Rahmen des Förderfonds Bezirke sind an die Bürgermeinungen geknüpft. Allein 400 000 Euro stehen für Projekte und Vorhaben zur Verfügung, die der Verbesserung des Wohnumfelds dienen. Vor drei Jahren war zum Beispiel nur ein Drittel der Befragten mit der Sauberkeit der Kinderspielplätze zufrieden.

Die Befragung kostet 90.000 Euro. Mit ersten Ergebnissen wird im Januar gerechnet.