Wegen Finanzkrise und E-Mail-Nutzern sind die Umsätze im Briefgeschäft im ersten Halbjahr 2009 um rund 5,6 Prozent zurückgegangen.

Hamburg. Auch Hamburg ist davon betroffen: Damit Kosten gespart werden können, bleiben bis Ende August jeden Montag etwa 300 der rund 1000 Postboten zu Hause. Sie sollen Überstunden abbauen. Die betroffenen Zustellbezirke werden von Kollegen mit bedient.

"Wir haben diese Maßnahme mit den Betriebsräten abgestimmt", sagte Post-Sprecher Jörg Koens auf Abendblatt-Anfrage. "Es wird kein Mitarbeiter gezwungen, am Montag zu Hause zu bleiben und so ein verlängertes Wochenende zu haben. Wer arbeiten möchte, wird anderweitig eingesetzt."

Die Gewerkschaft Ver.di zeigt für die Sparmaßnahme der Post Verständnis: "Wir haben gegen einen angepassten Personaleinsatz für sendungsschwache Monate nichts einzuwenden. Aber die Beschäftigten müssen fair behandelt werden, dies haben wir durch unsere Betriebsräte sichergestellt", sagt Ver.di-Sekretär Wolfgang Abel.

Die Post hat laut Koens bewusst die Sommermonate für ihre Sparaktion gewählt: "In der Urlaubszeit sinkt das Briefaufkommen um rund 80 Prozent. Deshalb ist die tatsächliche Arbeitszeit an den Montagen ausgesprochen niedrig, sodass wir Bezirke zusammenlegen können", sagt Koens.

Für die Hamburger Kunden soll es durch die zeitweise Zusammenlegung der Zustellbezirke zu keinen Nachteilen kommen: "Wir halten an unserem Anspruch fest, dass wir 95 Prozent der Briefe und Postkarten innerhalb eines Tages zustellen", sagt Koens. Nur bei Infopostsendungen, mit denen zum Beispiel Reklame verschickt wird, könne es zu Verzögerungen kommen.

Auch in den Briefzentren der Post wird die Sommerflaute ausgenutzt: In 15 der 82 Niederlassungen fällt noch bis Ende August jeweils montags die Nachtschicht zwischen 17 und 24 Uhr aus. Das Sortieren der Briefe wird von einem benachbarten Zentrum übernommen. Die zwei Hamburger Niederlassungen sind davon nicht betroffen, aber die in Elmshorn: "Die Briefe, die dort nicht sortiert werden können, übernehmen die Kollegen in Kiel und Hamburg", sagt Post-Sprecher Koens.