Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) wirft dem Hamburger Senat vor, Schweigegeld für den HSH-Nordbank-Chef abgesegnet zu haben.

Hamburg. Zu den umstrittenen 2,9 Millionen Euro Sonderzahlung für Nonnenmacher sagte Müller-Sönksen gestern Abend bei einer FDP-Diskussion im Hotel Grand Elysée: "Herr Nonnenmacher kennt alle Schweinereien dieser Bank. Und der Senat hat ihm Geld gegeben ..." Er beendete den Satz nicht, sagte aber auf die Nachfrage von Moderator Herbert Schalthoff, ob er von Schweigegeld spreche: "Ich bekomme kein Schweigegeld, aber zu dieser Frage schweige ich."

Eine Diskussion zwischen dem FDP-Politiker und den anderen Diskussionsteilnehmern, dem früheren schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Werner Marnette und dem Hamburger Anwalt Gerhard Strate, kam nicht auf, da alle drei sich in ihrer Kritik an den Vorgängen bei der HSH Nordbank einig waren. Doch sie sparten nicht an deutlichen Worten. Strate, der selbst Strafanzeige gegen Verantwortliche der Bank gestellt hat, forderte, diese "nicht einfach so davonkommen" zu lassen. Marnette appellierte, endlich ein Management zu installieren, das die wahren Risiken der Bank akribisch herausarbeitet. Erst dann könne man die Lage der Bank seriös bewerten. Ihm seien diese Informationen vorenthalten worden, daher sei er als Wirtschaftsminister im März zurückgetreten. Für diese Schilderung erhielt Marnette viel Applaus der rund 300 Zuhörer: "Sie haben den aufrechten Gang nicht verlernt", sagte ein Gast.

Die SPD-Bürgerschaftsfraktion forderte gestern von Finanzsenator Michael Freytag (CDU), Nonnenmacher zum Verzicht auf die Millionen-Sonderzahlung zu bewegen. Nonnenmacher habe keinen Rechtsanspruch, sagte SPD-Finanzexperte Peter Tschentscher.