Es ist so weit: Am 1. August dieses Jahres soll der Bau der Ortsumgehung Finkenwerder endlich beginnen.

Das kündigte Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (GAL) am Donnerstagabend auf Finkenwerder an. Die Stadt konnte nun alle für den Bau notwendigen Grundstücke aufkaufen.

Heribert Leutner, Geschäftsführer der Realisierungsgesellschaft (Rege) Hamburg, und Rege-Projektplaner Reinhard Stadie stellten den Zeitplan für den rund 50 Millionen Euro teuren Bau vor. So soll die Bauphase für die sogenannte Südtrasse rund 36 Monate dauern, die südlich und nahe der Alten Süderelbe verlaufen soll. Die Bauaufträge sollen am 25. Juli vergeben werden.

Der CDU-Wahlkreisabgeordnete von Finkenwerder Heiko Hecht sagte nach der Bekanntgabe des Baubeginns: "Damit ist für viele Menschen auf Finkenwerder ein Traum in Erfüllung gegangen." Mit der Bekanntgabe des Baubeginns und der Einigung zwischen Rege und Obstbauern, die für den Bau ihre Grundstücke tauschen beziehungsweise verkaufen mussten, gebe es nun keinerlei Hindernisse mehr für den Bau, so Hecht.

Deutlich vorsichtiger mit ihrer Freude waren die Finkenwerder. Mehr als 36 Jahre lang hatten die Anwohner für die Ortsumgehung gekämpft. Immer wieder hatte es in dieser Zeit Meldungen vom Baubeginn und vom Durchbruch gegeben. Am 15. Juli 2005 ließ sich der heutige Finanz- und damalige Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) sogar beim ersten Spatenstich für die Ortsumgehung fotografieren.

Zumindest das könnte ein gutes Omen für den neuen Termin sein. Auf einen neuerlichen Spatenstich angesprochen, sagte Senatorin Anja Hajduk: "Ich selbst habe keinen Spatenstichtermin vor Ort geplant. Wenn alles gut geht, bin ich am 1. August im Urlaub. Ich gehe aber davon aus, das der Bau trotzdem an diesem Tag losgeht."

Die langwierigen Verhandlungen drehten sich um einen Flächentausch im Hamburger Teil des Obstanbaugebiets Altes Land. Diese Grundstücke werden für den Bau der Ortsumgehung benötigt. Die Landwirte wollten den Obstanbau sichern und das Gebiet gegen eine schleichende Industrialisierung des Raumes verteidigen. Etwa acht Hektar Land haben die Obstbauern an die Stadt verkauft, weitere rund 75 Hektar für die geplante Trasse der A 26.