Erst die Kritik der Professoren, dann die der Dekane und jetzt der wissenschaftlichen Mitarbeiter: Gestern haben 170 Angehörige des akademischen Personals der Universität Hamburg Frau Prof. Dr. Monika Auweter-Kurtz“ den Rücktritt nahegelegt.

Der Brief an den Hochschulsenat, den Hochschulrat, das Universitäts-Präsidium und Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) lehnt sich an die Initiative einer Gruppe von Professoren an, die am 25. Mai mit ihrer Rücktrittsaufforderung die Krise an der Universität öffentlich gemacht hatte. "Hiermit erklären die unterzeichnenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des wissenschaftlichen Personals der Universität Hamburg ihre Solidarität mit den verschiedenen Bestrebungen innerhalb der Universität, die auf eine rasche Lösung der derzeitigen massiven Kommunikations- und Führungsmängel drängen", heißt es in der jetzigen Erklärung. In den vergangenen Jahren hätte die Universität "in kürzester Zeit eine beispiellose praxisferne Überbürokratisierung" erlebt. Darunter leide die Qualität von Forschung und Lehre. "In der jüngeren Vergangenheit - gipfelnd in der Auseinandersetzung um die Neuwahl des Dekans der Fakultät für Geisteswissenschaften - ist deutlich geworden, wie wenig sich das Präsidium an der Kooperation und Kommunikation mit den entsprechenden Fakultätsgremien interessiert zeigt." Deshalb teilten sie die Auffassung vieler Professorinnen und Professoren, dass die Atmosphäre eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der verschiedenen Universitätsebenen nicht mehr erlaube.

Verfasst ist das Schreiben von Vertretern des wissenschaftlichen Personals der Fakultät für Geisteswissenschaften, unterschrieben wurde es von wissenschaftlichen Mitarbeitern aus allen Fakultäten. Die Unterschriftensammlung soll bis Ende Juni fortgesetzt werden. Derweil sprechen Vertreter des Hochschulrates mit Universitätsangehörigen, so auch den Professoren der Initiative gegen Monika Auweter-Kurtz. "Wir befinden uns in einem dynamischen Prozess", sagt der Ratsvorsitzende, Prof. Albrecht Wagner. "Wichtig ist jetzt zu ergründen, welche unterschiedlichen Probleme es gibt und wie eine Lösung aussehen könnte." Vonseiten der Universitätspräsidentin verlautete gestern, dass sie weiterhin keinen Anlass zum Rücktritt sehe.