Acht Stunden saßen sie zusammen und führten hinter verschlossenen Türen Einzelgespräche.

Die Mitglieder des Hochschulrats sprachen mit Universitätspräsidentin Prof. Monika Auweter-Kurtz, ihren Vizepräsidenten Prof. Gabriele Löschper, Prof. Hans Siegfried Stiehl und Prof. Holger Fischer, Kanzlerin Katrin Vernau und Wissenschaftssenatorin Herlind Gundelach (CDU) über die Kritik an der Präsidentin und suchten nach Lösungen. Zwar war die Sitzung des Hochschulrats am Donnerstagabend regulär angesetzt. Aber Einzelgespräche zur Krisenbewältigung hatte es bisher noch nicht gegeben. "In so einer Situation waren wir noch nicht", sagte Prof. Albrecht Wagner, Vorsitzender des Hochschulrats, dem Abendblatt.

Um 23 Uhr ging man an diesem Abend auseinander. Wagner beschreibt die Lage als ernst: "Hier muss gehandelt werden." Bisher hatte sich der Hochschulrat, das Gremium, das im Falle eines Falles über die Abwahl der Universitätspräsidentin abstimmen müsste, konsequent hinter Auweter-Kurtz gestellt. "Und auch in den Gesprächen stand ihre Personalie nicht zur Diskussion", betont Wagner. Über Konsequenzen könne man erst nachdenken, wenn man die Probleme identifiziert und keine Lösung gefunden habe.

Neben der Krisenbewältigung berichtete Senatorin Gundelach dem Hochschulrat erstmals über die Bauplanungen, und es gab eine zweite Lesung zum Struktur- und Entwicklungsplan (Step). Jetzt geht der Hochschulrat davon aus, "dass der Akademische Senat in seiner nächsten Sitzung eine Stellungnahme zum Step abgibt. Auf dieser Basis wird der Hochschulrat den endgültigen Beschluss zum Step fassen", hieß es in einer Erklärung des Rats.

In der nächsten Woche sollen die Gespräche mit allen Dekanen, Mitgliedern des Hochschulsenats und anderen relevanten Gruppen fortgeführt werden. Prof. Albrecht Wagner, so hieß es aus den Fakultäten, habe sich schon angekündigt. (cls)