“Breite Motorhauben, schicke Kühlerfiguren, dicke Reifen - das ist meine Welt, die lässt mich nicht mehr los!“

Hamburg. Mit hörbarer Begeisterung sagt Chris Perger diese Worte, während sie vor einem schneeweißen 52er Cadillac kniet, um sich den wuchtigen Oldtimer mal aus nächster Nähe anzuschauen. Die 28 Jahre alte Grafikdesignerin aus Barmbek war am Sonnabend eine von rund 10 000 Gästen der alljährlichen "Street Mag Show" für American Cars and Harleys, die das ganze Wochenende über und zum bereits 18. Mal auf dem Heiligengeistfeld stattfand und dort alles aufbot, was das Motornarren-Herz so braucht: Von bulligenPick-ups, über edle Harleys bis hin zu chromglänzenden Cabrios mit superlangen Heckflossen gab es nichts, das es nicht gibt.

Soundsysteme aufdrehen, Hydraulik hoch- und runterfahren, Motoren aufheulen lassen - die Autofreunde maßen sich in vielen Tuning-Kategorien. Dabei funkelten nicht nur die oft mehrere Jahrzehnte alten Corvettes, Hummer oder Chevys im frisch polierten Lack. Auch viele der Besucher hatten sich - in Erinnerung an die "goldenen 50er" und im "American Style" - schnieke gemacht: Die Männer pilgerten mit Cowboyhut und Lederstiefeln von Wagen zu Wagen, die Frauen in kurzen Röcklein und engen Blusen - zum Beispiel Chris Perger. Sie sagte: "In diesen Klamotten fühlt man sich den alten Kisten gleich viel näher ..."

Schlicht in Jeans und Biker-Jacke gekleidet war Julie Lindner. Die 19 Jahre alte Schülerin aus Winterhuder hilft ab und zu im Autovertrieb ihres Vaters aus und widmete sich auch auf der "Street Mag Show" ihrem Hobby: "Autos sind mein Leben", rief sie unter der Motorhaube eines blutroten 65er Mustangs hervor. Lindner fiebert übrigens schon jetzt der nächsten "Street Mag Show" entgegen - Motorhauben, Kühlerfiguren und Reifen aus vergangenen Zeiten lassen einen eben nicht mehr los ...