Schinkenboom Auf den Eichen wächst der beste Schinken!? Schon vor vielen, vielen Jahren wurden von der Landbevölkerung die Schweine im Herbst in die Eichenwälder getrieben, um sie mit den herabgefallenen Eicheln zu mästen. So hieß es im Herbst dann immer: Loot de Swien loos in de Schinkenbööm. Op de Eken wasst de beste Schinken! Das wurde noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts in unserer Umgebung so gehandhabt. Mit den besten Grüßen

Hans-Hermann Wölfert, Volksdorf

Anm.: Die Frucht der Eiche, die Ecker (Eichel), war gerbstoffhaltig und für Mensch und Tier ungenießbar, es sei denn, man zerstieß sie in der schlechten Zeit notgedrungen zu Eichelmehl und wässerte den Brei mehrmals, bis die Gerbstoffe herausgezogen waren. Was für Mensch, Pferd, Kuh und andere Vierbeiner lebensgefährlich war, war für die Schweine früher geradezu eine Delikatesse: die Eichelmast. Man trieb die Hausschweine in die riesigen Eichen- und Laubmischwälder der Hamburger Walddörfer und in den Sachsenwald, damit sie sich vor der Schlachtung im November oder Dezember Fleisch und Speck anfraßen.

Peter Schmachthagen

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