Hamburg. Mit Blick auf den geplanten Neonazi-Aufmarsch und etlichen Gegendemonstrationen rechnet die Polizei mit einem Großeinsatz am 2. Juni in Hamburg. "Es wird einer der größten Einsätze seit Jahren werden", sagte ein Sprecher der Polizei.

Joachim Lenders, der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), schätzte das Aufgebot im Gespräch mit dem Abendblatt auf 3500 bis 4000 Beamte. "Es werden mehrere Hundertschaften aus anderen Bundesländern nach Hamburg kommen", sagte er. Sogar aus Bayern sollen Einsatzkräfte anreisen.

Wo der Aufmarsch und die Gegendemonstrationen in Hamburg stattfinden sollen, ist bisher noch unklar. Die Innenbehörde hat die Pläne der Veranstalter bisher noch nicht genehmigt. So sei beispielsweise unklar, ob die Rechtsextremen durch die Stadt ziehen oder ihre Versammlung an einem festen Ort abhalten werden, hieß es bei der Polizei. Über die Routen werde voraussichtlich nächste Woche entschieden. Start des Neonazi-Aufmarsches ist nach Wunsch des Veranstalters der Gänsemarkt.

Gegen den Aufmarsch formiert sich ein Protest von Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden. Für den 2. Juni sind etliche Gegenveranstaltungen geplant. Allein die Gegendemonstration des Bündnisses gegen Rechts rechnet mit 10 000 Teilnehmern. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund, der unter dem Motto "Hamburg ist bunt statt braun" protestiert, schätzt die Teilnehmerzahl auf 5000.