Klatschbutter nannten wir Kinder die Butter, die heute als lose Butter oder Fassbutter gelegentlich noch im Handel ist. In den 30er-Jahren holte der Milchmann mit zwei handtellergroßen Klopfbrettern die Butter in der verlangten Menge aus dem Fass und brachte sie mit Kraftaufwand und demonstrativ klatschendem Geräusch auf dem Einwickelpapier in eine verpackungsgerechte Form, wog sie ab und faltete das Einpackpapier zusammen. Das empfanden wir Kinder als sehr beeindruckend. Das abgezählte Geld schob er in einen Schlitz in seiner Marmor-Tresenplatte. Das war am Mühlenkamp in Winterhude. Der Milchmann hieß Grand. Die Milch schöpfte er mit einem langstieligen, metallenen Messgefäß aus dem Bottich und füllte sie in die mitgebrachte Kanne oder eine dickhalsige Milchflasche, die er mit seinem dicken Daumen mit einer hineingedrückten Pappscheibe verschloss. Carl Groth, Neumühlen

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