28 Randalierer wurden festgenommen, fünf Polizeibeamte verletzt. 1041 Polizisten waren im Einsatz, nur halb so viele als im Vorjahr.

Hamburg. Trotz Auseinandersetzungen zwischen Polizisten und Anhängern der linken Szene zieht die Polizei ein positives Fazit nach dem Einsatz am 1. Mai. "Das besonnene Verhalten der Mitarbeiter und ihr bedachtes Einschreiten hat zu einem erfolgreichen Einsatz geführt", sagte Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch. Sein Dank gelte allen Kollegen, die ein "hohes Maß an Motivation und Engagement" gezeigt hätten.

Insgesamt hat die Polizei 17 Menschen in Gewahrsam genommen und 27 Männer und eine Frau festgenommen - unter anderem wegen Körperverletzung, Widerstand und Landfriedensbruch. Unter den Festgenommenen, die überwiegend aus Hamburg, aber auch Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Sachsen stammen, sind drei Jugendliche und neun Heranwachsende, also Menschen unter 21 Jahren. "Ein Großteil der 28 Personen ist schon mal polizeilich in Erscheinung getreten, acht sind bereits beim Staatsschutz aufgefallen", sagte Polizeisprecher Mirko Streiber. Von den 1041 Einsatzkräften wurden fünf Beamte verletzt, drei konnten ihren Dienst nicht fortsetzen.

+++ Randale in Berlin und Hamburg +++

Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden 13 Polizisten verletzt. Jedoch waren 2011 mit 2300 Beamten auch mehr als doppelt so viele Kräfte im Einsatz gewesen. Anders als in diesem Jahr, in dem die Polizei ohnehin nicht mit großen Krawallen gerechnet hatte, war das Schanzenviertel 2011 zum Gefahrengebiet erklärt worden - somit wurde 325 potenziellen Randalierern das Betreten des Viertels bereits im Vorwege verboten.

Am Tag der Arbeit 2012 endete nur die "Revolutionäre 1.-Mai-Demonstration", zu der sich 1400 Teilnehmer aus dem linksradikalen Spektrum getroffen hatten, mit Randale. Nach der Schlusskundgebung zogen rund 400 Teilnehmer von Ottensen in Richtung Schanzenviertel. Als sie dort erneut Beamte mit Böllern und Steinen angriffen, Müllcontainer anzündeten und Scheiben der Haspa-Filiale am Schulterblatt einwarfen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein. "Es waren wieder Gewalttäter am Werk, die mit unserer Demokratie und dem Respekt vor der körperlichen Unversehrtheit anderer nichts im Sinn haben", sagte Gerhard Kirsch, Vizevorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Hamburg. (coe)