Ditmar Koel Liebes Hamburger Abendblatt, nun hat es also auch unseren altehrwürdigen ehemaligen Hamburger Bürgermeister Ditmar Koel erwischt, und das HA hat seinen schönen Vornamen am Sonnabend im Lokalteil auf Seite 7 schreibtechnisch verunstaltet! Aus Ditmar wurde Dietmar. Aber warum sollte es meinem Namensvetter besser ergehen als mir, dem von seinen Eltern der gleiche Vorname nach seinem Vorbild gegeben wurde? Ca. 95 Prozent schreiben unseren Vornamen falsch, aber dass das urhamburgische Hamburger Abendblatt ebenfalls zu den 95 Prozent "Falschschreibern" gehört, ist ja ein Ding: Hamburgisch sprechen ja, aber Hamburgisch schreiben nein? Viele Grüße von dem Namensvetter eines ehrwürdigen Hamburger Bürgermeisters (und Seeräuberjägers)!

Ditmar Storm

Anm.: Obwohl der Fehler nicht in dieser Rubrik stand, sei eingeräumt, dass es leichter ist, das Hamburgische zu sprechen, als zu schreiben. Man glaubt gar nicht, in wie vielen Varianten die Vorschläge für diese Serie eintreffen. Aber Personen- und Straßennamen sollten korrekt im Blatt stehen, mögen sie im Laufe der Jahrhunderte auch noch so viel Patina angesetzt haben. Schließlich handelt es sich bei Ditmar Koel (1500-1563) um den Hamburger Bürgermeister, der als Bergedorfer Amtmann die Reformation eingeführt und als Befehlshaber der Hamburger Flotte in der Seeschlacht bei Greetsiel 1525 der Piraterie in der Nordsee ein Ende bereitet hat. Er nahm den gefürchteten Seeräuber und dänischen Admiral Claus Kniphoff gefangen, dem der Ehrbare Hamburger Rat mit 73 seiner Männer auf dem Grasbrook unverzüglich den Kopf abschlagen ließ.

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Anmerkungen und Vorschläge bitte an briefe@abendblatt.de (Betreff: Hamburgisch).