So schützen Sie Ihre persönlichen Daten im Netz. Das Hamburger Abendblatt und der Anwaltverein laden Interessierte zu einem Bürgerforum ein.

Hamburg. Der Mann war entsetzt: Zufällig war er im Internet auf ein Foto von sich gestoßen, eingestellt über die Personensuche "1-2-3-people". Weil er nie sein Einverständnis gegeben hatte, klagte er - und unterlag. Grund: Er hatte bei Facebook ein Profilfoto eingestellt, in den Privatsphäre-Einstellungen des sozialen Netzwerks eine Indizierung durch Suchmaschinen aber nicht gesperrt. Wer das unterlässt, so die Richter, müsse damit rechnen, dass sein Foto auch auf anderen Seiten auftauche. "Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie schnell man im Netz die Kontrolle verlieren kann", sagt Rechtsanwalt Thomas Brehm von der Hamburger Kanzlei BBS Rechtsanwälte.

Mit seinem Kollegen Tobias Bier wird Brehm beim nächsten vom Abendblatt und dem Hamburgischen Anwaltverein (HAV) veranstalteten Bürgerforum "Unsere Rechte" referieren, wie sich Bürger im Internet schützen können, welche personenbezogenen Daten besser nicht freigegeben werden sollten, und wer was mit diesen Daten anstellen darf. Unter der Überschrift "Facebook & Co. - Rechte, Risiken, richtig handeln - so schützen Sie Ihre persönlichen Daten" beginnt die Veranstaltung am Donnerstag, 19. Mai, um 19 Uhr in der Axel-Springer-Passage. Wer an dem Bürgerforum teilnehmen möchte, meldet sich bitte telefonisch an unter 04 0/ 68 25 25 oder per Mail an info@hav.de . Die Hälfte der deutschen Bevölkerung tummelt sich inzwischen in sozialen Netzwerken, die größte Plattform Facebook verzeichnet mehr als 17 Millionen Mitglieder in Deutschland, weltweit sind es fast 700 Millionen. "Rechtsstreitigkeiten aufgrund von Verstößen gegen das Persönlichkeitsrecht bei Netzwerken wie Facebook und Xing sind eher die Ausnahme", sagt Brehm.

"Die schlimmsten Dinge werden in Internetforen gepostet." Inkriminierende Fotos etwa oder diffamierende Äußerungen mit konkretem Personenbezug. "Hat der Betreiber seinen Sitz nicht hierzulande, wird es schwierig, dagegen rechtlich einzuschreiten", sagt Brehm. Seriöse deutsche Seitenbetreiber würden jedoch in der Regel rasch einlenken, wenn zum Beispiel ein obszönes Foto gegen den Willen und ohne Wissen des Betroffenen reingestellt wurde.

Für Recht suchende Bürger bietet der Anwaltverein einen Service an: den Anwaltsuchdienst. Auf Anfrage werden kostenlos bis zu drei für den Fall geeignete Rechtsanwälte genannt: www. hav.de oder Telefon 01804/31 43 14, per Anruf 20 Cent, mobil ist es teurer.