Hamburg. Wer neu in der Bürgerschaft ist, muss sich eigentlich erst einmal hocharbeiten. Die Fraktion der FDP setzte bei ihrer Klausurtagung jedoch gleich ganz oben an: Getagt wurde in den beiden höchsten Etagen des Radisson Blu, im 26. und 27. Stock.

Heraus kam eine Arbeitsagenda von 19 Punkten, mit der sich die Fraktion in der Opposition positionieren will. Einer der oberen Punkte: die Rekommunalisierung der Fernwärme-, Strom- und Gasnetze nach dem Auslaufen der Konzessionsverträge mit Vattenfall und E.on zu verhindern. Das wirtschaftliche Risiko sei zu groß, so Katja Suding. Stattdessen drängen die Liberalen auf eine schnelle Umsetzung bei der Anpassung der Elbfahrrinnen. Senator Frank Horch müsse die Abstimmung mit Nachbarländern, Bund und EU forcieren. Kritik gab es am Thema Haushaltskonsolidierung, Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) sei viel zu vage geblieben. "Wir fordern, das Thema mit harten Vorgaben von der Finanzbehörde aus zu steuern", sagte Suding. Beim Wohnungsbau seien nicht die Flächen das Problem, sondern der Bearbeitungsstau von Bebauungsplänen. Ein Umschichten von Personal aus der Stadtentwicklungsbehörde in die Bezirksämter soll Abhilfe schaffen - auch um mehr Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen.

Im Bereich Bildung wollen sich die Liberalen dafür einsetzen, den Wechsel von der Stadtteilschule auf das Gymnasium nach der siebten Klasse zu erleichtern. Zudem sollten die Bildungspläne für das achtjährige Gymnasium "entschlackt" werden. Nicht unter den 19 Punkten findet sich das Thema Umwelt. Im Bereich Verkehr beschränkt sich die FDP darauf, den Staus den Kampf anzusagen.